Wackelohrs Abenteuer

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Hinter den Bäumen geht die Sonnne mit ihrem glühenden Licht auf und lau weht ein Frühlingswind über die Wiesen. Bei Familie Hase liegt noch alles im Schlaf, nur der kleine Hase Wackelohr räkelt sich und erwacht aus seinem Traum von der Osterzeit, die er in diesem Jahr das erstemal erlebt. Gestern hatte er mit Opa Weißnase in der Werkstatt seine ersten Versuche im Eierbemalen unternommen.

Obwohl Opa ihn ermahnt hat, die Schürze umzubinden, hatte Wackelohr es wieder vergessen. Unbeholfen und krakelig sind seine ersten Malversuche und deshalb kleckste hier und da ein wenig Farbe auf sein Fell. Der Pinselstrich will auch nicht recht gelingen und das Mischen der Farben ist schwieriger, als gedacht. Als er sich reckt, die glitzernden Neonfarben vom Wandregal zu holen, kippt es zu allem Unglück auch noch um und schillernde Farben ergießen sich über sein Fell.

Vor Schreck rennt Hase Wackelohr wie der Blitz aus der Osterhasenwerkstatt über die Osterhasenwiese und sein buntes Fell leuchtet grell in der Frühlingssonne. In diesem Moment gehen gerade Jan, Philipp und Monika arglos vorbei. Erstaunt schauen die Kinder dem davoneilenden Hasen nach und lachen laut los: "Was war denn das", rufen sie übermütig, "ein verkleideter Hahn?" Jetzt bleibt Hase Wackelohr stehen und schaut erstaunt umher. Warum nennen sie ihn einen Hahn? Das kann er nicht verstehen. Immer noch grübelnd geht er auf der Wiese umher und entschließt sich, zum Hühnerstall zu gehen.

In dem großen Freilandgehege sieht er den Hahn schon von weitem auf einer alten Kiste stehen und auf seine Hühner schauen. Schillernd und bunt steht Osterhase Wackelohr am Zaun und ruft zaghaft zum Hahn hinüber. "Weißt du", sagt er, "als vorhin die Kinder an unserer Werkstatt vorbeigingen und mich sahen, haben sie mich einen verkleideten Hahn genannt. Kannst du mir den Grund nennen?" Als der Hahn den kleinen Hasen sieht, lächelt auch er über dessen bunt gefärbtem Fell und er antwortet auf die Frage, "ich glaube ja". Aber dann ruft er lachend, "kannst du denn auch krähen?" Und sein lautes Kikeriki schallt über den Hof. Natürlich kann Wackelohr nicht krähen, denn er ist ja schließlich ein kleiner Osterhase und das sagt er auch dem Hahn.

Während Osterhase Wackelohr vergeblich versucht, seine Farbe abzuwischen, überlegt der Hahn, wie er dem kleinen Hasen helfen kann, denn er mag ihn. Schließlich haben Hasen, Hühner und er jetzt zur Osterzeit eine gemeinsame große Aufgabe. Deshalb sagt der Hahn mit stolz gewölbter Brust, " ich werde morgen , ganz früh mit meinen Hühnern zu den Kindern gehen und unter ihrem Fenster laut krähen, damit sie den Unterschied zwischen dir und mir erkennen". Davon ist der kleine Hase nicht ganz überzeugt, aber er ist müde von der Aufregung . Deshalb geht er schließlich nach Hause, immer am Waldrand, unter den Büschen entlang, damit ihn keiner mit seinem schillernden Fell sieht.

Am nächsten Morgen unternimmt der Hahn mit seinem Gefolge einen Ausflug zu den Kindern und unter deren Fenster kräht er, was das Zeug hält. Nun sind die Kinder richtig wach. Weil der Tag erst anbricht, herrlicher Sonnenschein und lauer Frühlingswind über die Wiesen streicht, werden sie mit ihrem Picknickkorb einen Ausflug machen. So gelangen sie bald darauf über den Feldweg an einer Schar Schneeglöckchen vorbei, über die kleine Brücke des Baches bis hin zur Osterhasenwiese. Hier schmeckt ihnen ein Frühstück besonders gut.

Auch Hase Wackelohr ist schon lange wach und er überlegt, ob er nicht vielleicht einen kurzen Spaziergang unternehmen sollte, bevor Opa Weißnase ihn wieder in der Werkstatt beschäftigt. So hüpft er fröhlich und ausgelassen über grünes Gras, Maulwurfshügel und freut sich über diesen wunderschönen Morgen.

Plötzlich hört er leise Stimmen, die ihm wohlbekannt vorkommen. Schnell duckt er sich unter einen Strauch und hört die Kinder sagen, "der Hahn heute früh war echt, wir haben neulich also einen Osterhasen gesehen". Und dann hört der kleine Hase sie noch sagen," wenn die Ostereier auch so schlecht angemalt sind, wie das Fell des kleinen Hasen, dann gibt es ja in diesem Jahr ein heilloses osterdurcheinander. Dabei biegen sie sich vor Lachen und hätten sich fast an ihrem Frühstück verschluckt.

Hase Wackelohr findet dies allerdings nicht zum Lachen, so wie er aussieht. Und weil er nun traurig ist, läuft er schnell unter den Büschen zurück nach Hause, direkt in die Ostereierwerkstatt. Opa Weißnase hat ihn bereits vermisst und auf die Frage, woher er kommt, klagt Hase Wackelohr ihm sein Leid. Nachdenklich wandert Opa in der Werkstatt auf und ab und ihm kommt da eine Idee. "Wenn wir in diesem Jahr besonders schöne Eier malen, werden die Kinder sicher nicht mehr so lachen", sagt Opa Weißnase , nimmt Hase Wackelohr in den Arm und führt ihn in den Nebenraum, der bisher immer verschlossen war. Dort, in dem alten verstaubten Koffer liegen Opas beste Ostereierentwürfe aus der Zeit, als er besonders viel arbeitete. "Lob wirst du für deine Arbeit ernten, wenn du sie besonders gut machst", sagt Opa Weißnase und öffnet den Koffer. Zuerst schaut der kleine Hase die vielen Blätter Papier mit den schönen Zeichnungen an und dann versteht er. Diese herrlichen Muster und Farbentwürfe soll er für seine Ostereier nutzen. Langsam, Schritt für Schritt erklärt Opa die Muster und Entwürfe. Anschließend gehen beide in die Werkstatt zurück und hier lernt nun der kleine Hase unter Anleitung, besonders schöne Ostereier zu malen. Nach vielen Mühen ist die Arbeit endlich geschafft.

Der Hahn hat seine Hühner angespornt, für den kleinen Hasen so viele Eier wie möglich zu legen und dabei schallte sein Kikeriki laut über den Hof. Die Osterhasenfamilie war in diesem Jahr besonders fleißig und aus dem kleinen Osterhasen Wackelohr wurde ein Künstler, denn keiner konnte so schöne Eier malen wie er.

Mama Hase hatte für Wackelohr ein praktisches Wams genäht, da sah man sein buntes Fell nicht mehr und die Jungen fanden in ihrem Osternest besonders kunstvoll gestaltete Ostereier. Deshalb lachten sie nicht mehr über den kleinen bunten Hasen, sondern fanden das Osterfest wunderschön.

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